Psychohygiene
Psychohygiene – die Erhaltung der seelischen Gesundheit
Den Begriff prägte Karl Robert Sommer ( *19.12.1864 +02.02.1937 ), ein deutscher Psychiater.
In unserer schnelllebigen Zeit zwischen Beruf-Familie-Freizeit bleibt immer weniger Gelegenheit zur Ruhe und zur inneren Einkehr. Umso wichtiger ist es sich Zeit zu nehmen ( im wahrsten Sinne des Wortes) um uns mit uns selbst zu beschäftigen. Manchmal reicht ein Bad mit entspannenden Zusätzen, ein Spaziergang in der Natur, ein Ausflug an den See. Aber genau wie im Haushalt, besteht die Gefahr, wenn man nicht regelmäßig gründlich reinigt, dass sich unbemerkt Schmutzecken ansammeln. Und plötzlich erkennt man den Berg angesammelter Altbestände deren Beseitigung schier unmöglich erscheint.
Genauso kann sich die Psyche mit Altbeständen anfüllen, die sich zuerst unbemerkt in den hinteren Gedankenwinkeln verbergen, allmählich sich im Traumerleben zeigen und irgendwann unseren Geist schier zu verstopfen drohen.
Schlafstörungen, depressive Verstimmungen, Gereiztheit, Anspannung aber auch im weiteren Verlauf körperliche Beschwerden wie die *Holy Seven* der Psychosomatosen – Magen- und bZwölffingerdarmgeschwüre, Asthma, Rheumatoide Arthritis, Neurodermitis, essentieller Bluthochdruck, Schilddrüsenüberfunktion, Colitis ulcerosa und Morbus Crohn und zusätzlich oftmals auch die Migräne.
Was also kann man tun um es gar nicht soweit kommen zu lassen?
Zuerst einmal ist es wichtig, es sich selbst eingestehen zu können, dass etwas nicht stimmt, das vage Gefühl, es läuft etwas unrund anzuerkennen sowie die Bereitschaft dazu, etwas zu verändern. Die Psychohygiene sollte, ebenso wie die tägliche Dusche genutzt wird um Schweiß, Dreck und Krankheitserreger abzuspülen - Alltagssorgen, Probleme, Stress und Ärger aufzulösen.
Vielen Ungeübten fällt eine Mediation schwer, die jedem wohl zuerst als adäquate Gegenmaßnahme einfallen würde. Schon hier gibt es eine Hemmschwelle – wie mache ich das? Kerzen? Musik? Mediationskissen?Wie finde ich die innere Ruhe?
Ich will es euch einfach machen. Erinnert euch an eure Zeit als Teenager, wo ihr vielleicht auch zu jenen gehörten die regelmäßig Tagebuch schrieben. Ein Tagebuch ist eine ganz hervorragende Methode um Gedanken in eigene Worte zu erfassen und zu konkretisieren.
Schreibe wo und wie Du willst alles auf, was Dich bewegt, was Dir in den Sinn kommt. Es gibt hier keinerlei Regeln! Es kann eine Kladde ebenso gut sein wie Dein Smartphone, IPad, Laptop. Wichtig ist nur, dass Du sicher sein kannst dass kein anderer zufälligen oder absichtlichen Zugriff darauf erhält. Du wirst schnell bemerken, dass sich die Gedanken klären und noch dazu ist es eine ganz hervorragende Möglichkeit Dein seelisches Befinden im Nachhinein und mit Abstand zu betrachten und mit der Realität abzugleichen..
Für all jene, die sich kürzer fassen wollen können die folgende Methode probieren:
Schreibe jeden Morgen in Kurzform 5 Punkte auf, die Dich an diesen Tag fordern werden, oder vor denen Du Angst hast - begründete oder irrationale Angst, Phobie oder Panik. Es können auch Situationen sein, die Dich belasten.
Am Abend gleiche Deine Notizen mit den Geschehnissen des Tages ab um zu sehen, wie realistisch Bedenken und Besorgnisse waren. Mache Dir auch hierzu kurze Notizen.
Nutze diese Methode für mindestens zwei Wochen.
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